Wenn einem das um die Ohren gehauen wird, dann ist der Kopf erst einmal leer.
Wie soll man mit der Diagnose Rheuma umgehen? Wie wird es mein Umfeld aufnehmen? Und wie geht es jetzt in meinem Leben weiter?
Rheumatoide Arthritis ist nicht das Ende aller guten Dinge. Das kann ich Dir schon mal sagen.
Du solltest nur lernen damit zu leben und dich danach zu richten.
Ich möchte betonen das im ersten Schritt, nach der Diagnose rheumatoide Arthritis, eine Medikamenten-Behandlung durchaus Sinn macht.
Die Rheuma Medikamente Cortison, Ibuprofen und MTX sind für mich aber keine langfristigen Optionen.
Bei einer langfristigen Einnahme kommen die Folgen der Nebenwirkungen zu stark durch und verursachen neue Probleme.
Das wiederum könnte neue Medikamente auf den Plan rufen und so kommt eine Spirale in Gang, die den Körper schnell altern lässt.
Die Diagnose Rheuma ist für den Rheuma Betroffenen, aber auch für die Angehörigen, eine Herausforderung.
Miteinander Reden und Verständnis entwickeln, das ist ganz wichtig in diesen Tagen.
Selbstmitleid und auch negative Reaktionen aus dem Umfeld, sind kontraproduktiv.
Du hast das Rheuma nicht mit Absicht ausgelöst und Dein Umfeld auch nicht.
Du solltest Dir jetzt der Verantwortung für Deinen Körper bewusst werden! Gib sie nicht komplett an den Arzt ab.
Ärzte können gut Symptome bekämpfen und Medikamente unterdrücken sie. Das dient aber nur der Zeitbeschaffung.
Zeit, die Du benötigst, um die Heilung einzuleiten.
Wenn Du mit der Situation und den Folgen der Medikation nicht zurecht kommst, dann ist es keine Schande Hilfe zu suchen!
Ich kann das jetzt leider nur aus männlichen Sicht schreiben: Aber Einschränkungen in der körperlichen und sexuellen Leistungsfähigkeit, eine verminderte Spermienproduktion, nicht mehr in jedem Fall für die Familie da sein zu können, das will bearbeitet werden.
Spurlos dürfte das an den wenigsten vorrüber gehen.
Und im nächsten Schritt: Es wichtig das die Botschaft bei den Angehörigen ankommt und das sie Verständnis entwickeln.
Es entsteht sonst schnell ein Klima von Forderungen / Mißverständnissen (Alltagsprobleme und Tätigkeiten) und nicht einlösen können, was alle Beteiligten sehr unter Druck setzt.
Dieser Druck führt dann zu Stress, Stress führt zu höheren Entzündungswerten im Körper, höhere Entzündungswerte führen zum nächsten Rheumaschub. Eine Spirale die man tunlichst vermeiden sollte.
Auch Deine verringerte Arbeitsleistung wird in der Firma nicht verborgen bleiben. So kann auch hier schnell eine Spirale (wie oben beschrieben) entstehen.
Da gibt es wirklich nur eine Möglichkeit: Offensiv an die Vorgesetzten heran treten und ganz klar sagen, was geht und was nicht.
Sagst Du nichts, dann wird Dich niemand verstehen und alles falsch interpretieren, was auch passieren mag.
Vom Unfallrisiko im Unternehmen mal ganz abgesehen (je nach Tätigkeit).
Sollte Dein Arbeitgeber das nicht verstehen können, dann sei bitte konsequent und überlege Dir, ob Du hier noch richtig aufgehoben bist.
Das wirst Du nicht lange durchhalten können.
Warum 200%? Weil für Deinen Körper, durch die Rheuma Medikamente, 50% normal sind. Also für einen gesunden Menschen eigentlich 100%. Das ist doppelt so viel. Alles was darüber hinaus geht, verlangt Dir exorbitant viel ab.
Übrigens: Wusstest Du, das Du mit der Diagnose rheumatoide Arthritis, Anspruch auf Anerkennung einer Behinderung hast?
Wenn Du den Antrag stellst, dann wirst Du gleich bei 20% Behinderungsgrad eingestuft.
Das kommt natürlich auch auf das Krankheitsbild an, aber am Anfang sind es 20%.
Solltest Du Deinen Job verlieren, dann erleichtert Dir das die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur.
Du kannst nicht nach normalen "Kriterien" zur Jobsuche verdonnert werden.
Wenn Du etwas bewegen möchtest, jemanden zum Austauschen suchst, ob als Betroffener oder Angehöriger, dann schreib mir gern.
Wenn ich kann und darf, dann helfe ich gern.
Viele Grüße
Jürgen
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